{Foto-Kurs} #3 – Das digitale Foto
von jana am 22.05.15
Heute geht es weiter mit dem Foto-Kurs, und es bleibt leider erstmal noch ein bisschen theoretisch ;)
In Kapitel 3 heute geht es um das digitale Foto, also um das Seitenverhältnis, die Auflösung und Qualität, verschiedene Dateiformate und gespeicherte Daten, denn Foto ist nicht gleich Foto.
Habt ihr euch die ersten beiden Teile schon angeschaut? Da die Kapitel aufeinander aufbauen, lest lieber vorher noch Teil 1 und 2 :)
Und jetzt viel Spaß,
Psssst, denkt an mein Gewinnspiel!
Inhalt Kapitel 3
3. ............. Das digitale Foto3.1 ....... Seitenverhältnis
3.2 ....... Bildauflösung & Qualität
3.3 ....... Dateiformate
3.4 ....... Exif-Daten
3. Das digitale Foto
3.1 Seitenverhältnis
Gestern habe ich euch ja schon die verschiedenen ➝ Sensor-Typen und -größen erklärt, und die Sensorgrößen sind auch für das Seitenverhältnis der Fotos verantwortlich. DSLR haben eigentlich immer ein Seitenverhältnis von 3:2, sprich die lange Seite ist 1,5x länger als die kurze Seite. Bei Kompakt- und Bridgekameras ist sie dagegen oft 1,33x länger, was einem Verhältnis von 4:3 entspricht.Grundsätzlich ist es egal, welches Seitenverhältnis die Bilder haben; man muss nur beachten, dass es "Probleme" beim Ausdrucken der Fotos geben kann, wenn man feste Papiergrößen verwendet.
Manchmal kann man das aber auch an der Kamera einstellen, schaut bei eurer einfach mal nach.
3.2 Bildauflösung & Qualität
Kommen wir nun zur Bildauflösung, die besagt, aus wie vielen Pixeln/Bildpunkten ein Bild (bzw. der Sensor) besteht.Im letzten Kapitel habe ich euch erklärt, dass ein ➝ Bild-Sensor aus Bildzellen, auch Pixeln genannt, besteht. Ein "Pixel" hat an sich keine feste Größe, er ist einfach nur eine Zelle in einem Raster.
Ein Sensor mit den Maßen 2000 x 3000 Pixeln hat also grundlegend eine Auflösung von 6 MP (Megapixel; 6 Millionen Pixel). Das beschreibt nicht die "reale" Größe, z.B. in cm, sondern nur die Auflösung des Rasters. (8 x 5 Pixel wären übrigens 0,000040 MP haha ;)
Grundsätzlich gilt, je mehr Pixel, desto höher die Auflösung und desto mehr Details im Bild sind möglich. Das ist ja erstmal sehr positiv, und viele Anbieter werben auch vor allem mit der hohen Megapixel-Zahl der Kameras. Das Problem: Gerade bei den Kameras mit kleinem Sensor sind allzu viele Pixel eher ein Störfaktor als ein Zeichen von Qualität. Denn je mehr Pixel auf eine kleine Fläche "gequetscht" werden, desto kleiner werden die Pixel, und desto weniger Licht können sie aufnehmen. Die Wahrscheinlichkeit für Störsignale, die z.B. zu Bildrauschen führen, nimmt zu.
Wie wird aber jetzt die "echte Größe" eines Bildes bestimmt? Bei dieser Frage werden oft die Begriffe DPI und PPI in den Raum geworfen. Die "Dots per Inch" besagen, wie viele Punkte sich innerhalb eines Inch/Zolls befinden, die "Pixel per Inch" eben wie viele Pixel pro Zoll. Oft wird gesagt, man brauche unbedingt 300dpi für ein Foto, wenn man es drucken will. Letztendlich ist es aber völlig egal, ob man nun ein Bild in 72dpi oder 300dpi hat. Die Pixelanzahl des Bildes an sich bleibt immer gleich. Ein digitales Bild kann auch gar keine "72dpi haben", sondern es kann nur in z.B. "72 pixel per inch" gedruckt werden. Denn erst beim Ausgabemedium ist diese Art von Auflösung von Bedeutung, z.B. ob ein Drucker in einem Raster mit 300 Pixeln pro Zoll drucken kann, wie viele Pixel pro Zoll ein Monitor anzeigen kann oder wie ein Scanner ein Bild auflöst.
Bei digicam-experts.de wird das Thema ppi auch nochmal sehr schön erklärt.
(Übrigens wird beim Druck von dpi geredet, also von "Dots/Punkten". Das liegt daran, dass ein normaler Drucker alle Farben aus den Grundfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz darstellt, und z.B. die Farbe Grün aus vielen kleinen blauen und gelben Punkten nebeneinander gedruckt und somit für das Auge "gemischt" wird. Dpi beschreibt also, wie viele dieser kleinen Punkte ein Drucker pro Zoll drucken kann; ein Bild-Pixel kann also aus vielen Druck-Punkten bestehen. Schaut euch einfach mal ein Zeitungsfoto mit der Lupe an ;)
Will man ein Bild in 10x15 cm drucken, wird es auch in 10x15 gedruckt; es hängt dann von der Auflösung des Druckers und von der Pixelzahl des Bildes ab, wie die Qualität wird. Hätte das Bild theoretisch eine Breite von 10 Pixeln, ist es dann natürlich sehr "pixelig", ein Bild mit 20 Pixeln auf die gleiche Breite sähe schon besser aus. Unten habe ich euch mal ein Rechenbeispiel angehängt.
dslr-forum.de: Digitale Bilder - Darstellung // Wikipedia: Punktdichte
3.3 Dateiformate
Es gibt verschiedene Dateiformate für digitale Bilder. Sie werden auch Grafikformate genannt, da ein Bild in diesem Sinne eine Rastergrafik ist. Die gebräuchlichsten Formate sind JPG/JPEG, PNG, GIF, RAW und TIF, es gibt aber noch eine Menge weitere.Unten in der Übersicht seht ihr die wichtigsten Unterschiede der einzelnen Formate und auch eine "Empfehlung", wann ihr am besten welches Format nehmt. Das ist natürlich sehr pauschalisiert, und sollte sowieso immer individuell je nach Bild und Verwendungszweck entschieden werden.
Noch eben etwas mehr zum Thema JPG, RAW und TIF; wenn ihr die Möglichkeit habt, in RAW zu fotografieren, dann tut das! Nicht alle Kameras unterstützen dieses Format und ihr braucht dann auch eine Software, die es verarbeiten kann. Aber mithilfe dieser Rohdaten könnt ihr das Beste aus euren Fotos herausholen und im Nachhinein noch viel mehr beliebig ändern, vor allem die Belichtung, die Schärfe, den Kontrast und den Weißabgleich.
Beim RAW-Format werden die Signale des Sensors direkt so gespeichert wie sie ankommen, weshalb man es auch manchmal als digitales Negativ bezeichnet, das dann erst noch "entwickelt" werden muss. Heißt, man bearbeitet die Datei mit einem Programm und ändert ganz flexibel die Belichtung usw. Dann muss das Bild noch gespeichert werden, z.B. als JPG oder TIF, da man es sonst nicht ohne das Programm darstellen kann (aus diesem Grund enthält jedes RAW zusätzlich auch ein kleines JPG-Bild, um es auf der Kamera anzeigen zu können). Diese JPG-Datei ist dann das "entwickelte" Bild.
Die meisten Kameras speichern die Sensor-Signale allerdings nur als JPG-Bild ab. Dieses wird bereits von der Kamera bearbeitet und komprimiert (je nach Voreinstellungen) und lässt sich später nicht mehr so gut korrigieren, bzw. die weitere Bearbeitung ist dann mit Qualitätsverlusten verbunden. RAW kann zudem viel mehr Helligkeitsabstufungen speichern, was vor allem für Licht- und Schattenbereiche wichtig ist. Ein Nachteil bei RAW ist jedoch, dass die Dateien sehr groß werden und auch länger brauchen beim Schreiben auf das Speichermedium.
Einige Kameras bieten übrigens auch das TIF-Format an. Das ist ebenfalls qualitativ hochwertiger als JPG und lässt sich ohne Einbußen komprimieren, ist allerdings von der Dateigröße so groß wie RAW. Generell ist TIF eher ein Standard für den Druck.
(Falls ihr also nur in JPG fotografiert, dann nehmt auf jeden Fall immer die beste und größte Qualität!).
3.4 Exif-Daten
Neben den Licht- und Farbinformationen des Sensors werden übrigens noch weitere Daten zu einem digitalen Bild gespeichert, die sogenannten Meta- bzw. Exif-Daten.Solche Daten sind z.B. das Aufnahmedatum und die Uhrzeit (nach denen die Bilder dann im Ordner sortiert werden können), aber auch Informationen zur Brennweite, dem Blitzmodus und der Belichtung. Inzwischen gibt es sogar Kameras, die die genauen GPS-Daten speichern, wo ein Bild aufgenommen wurde. In einem Windows-Ordner könnt ihr euch die Daten per Rechtsklick über Eigenschaften ganz einfach anschauen.
Und was bringen die Daten? Nun, vor allem Infos ;) So könnt ihr auch später nochmal nachschauen, was ihr für Einstellungen bei einem bestimmten Bild verwendet habt, oder wie schon erwähnt die Bilder sortieren. Man sollte diese Daten aber auch im Hinterkopf haben, wenn man Bilder irgendwo hochlädt. Manchmal will man vielleicht nicht, dass einige der Daten veröffentlicht werden und sollte sie deshalb vorher lieber löschen.
Exif-Daten gibt es übrigens nur bei JPG- oder TIF-Dateien. Beim RAW-Format kommt man über das kleine zusätzliche JPG an die Daten.
Vorschau Kapitel 4
In Kapitel 4 wird es um Objektive gehen.Welche Arten von Objektiven gibt es, was macht ein Bildstabilisator, und was ist überhaupt die Brennweite?
Quellen und weiterführende Links:
kleine-fotoschule.de: Seitenverhältnis
pixum.de: Was bedeutet das Seitenverhältnis für die Größe meiner Fotos?
etest.de: Zusammenhang von Bildqualität, Sensorgröße und Megapixeln
horstmueller-galabau.de: Sensorgröße von Digitalkameras
focus.de: Megapixel // Ein Pixel hat keine Größe
Wikipedia: Bildauflösung // Grafikformat
chip.de: RAW oder JPG?
saxoprint.de: Das TIFF-Format
digicam-experts.de: Wie funktioniert die JPEG-Kompression?
foto-howto.de: EXIF-Daten ansehen und bearbeiten
Wow, ich bin begeisterst , das du sowas anbietest und das auch noch kostenlos! Ich überlege mir gerade eine Kamera zuzulegen und da hilft das echt weiter.
AntwortenLöschenLiebe Grüße Caro
Danke für diesen informativen Artikel! Super erklärt! <3
AntwortenLöschenDanke dir :3
LöschenUnd nochmals ein großes Dankeschön für diese tolle Aufbereitung all dieser wichtigen Themen.
AntwortenLöschenIch bin überzeugt, dass ein jeder von uns Bloggern noch dazulernen kann und dank dir geht das ruckzuck und auch ganz leicht! :-)
Liebe Grüße,
Janne von meeresrauschen
Danke :) Und ich selbst lerne bei jedem Kapitel immer noch was Neues :D
LöschenEin ganz ganz dickes Kompliment an dich für diesen tollen Kurs. Ich finde es einfach super, was du hier auf die Beine stellst und freue mich über jedes Fünkchen Wissen zu dem Thema. Ich hab das Gefühl bei dir alle schön komprimiert und leicht verständlich zu bekommen. So macht Fotografieren lernen doch echt Spaß :D Danke für den tollen Kurs <3
AntwortenLöschenIch habe auch zu danken :3 Freut mich sehr, wenn es dir gefällt!
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